Farben sehen – unser Auge kann’s

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Wir haben schon gehört, dass die Grundlage des Farben sehens in der Beschaffenheit der Netzhaut unserer Augen liegt. Die Zapfen für die Farb- und die Stäbchen für die Helligkeitswahrnehmung machen das aus. Die Zapfen benötigen allerdings hohe Lichtintensitäten, um Farben erkennen zu können. Nachts sind deshalb vermehrt die Stäbchen aktiv – die aber sind „farbenblind“!

Man weiß, dass von der Gesamtzahl der Farbrezeptoren etwa 60 % rotempfindlich sind, 30 % sind grünempfindlich und nur letztlich 10 % reagieren auf Blau.
Was bedeutet das?
Ist ein Gegenstand zum Beispiel Gelb, werden durch da einfallende Licht in das Auge die rot- und Grünempfindlichen Zapfen erregt. Handelt es sich um Orange, also ein rötliches Gelb, wird der rotempfindliche Zapfen mehr und der grünempfindliche Zapfen weniger stark erregt. Damit ist der Vorgang aber noch nicht abgeschlossen. Das Gehirn – genauer gesagt ein Teil direkt hinter der Stirn – ordnet die ankommenden Sinneseindrücke in Sekundenbruchteilen zu. Und: Dabei ist es völlig unerheblich, ob Sie nun ein Anhänger der technischen Farbenlehre von Isaac Newton sind, oder Goethes kreativen Ansatz favorisieren!

Das Farbauflösungsvermögen unserer Augen ist begrenzt. Die vom Computer abgeleiteten 16,7 Millionen Farben (vielleicht sind es sogar noch mehr) kann ein Mensch nicht differenzieren – erst recht nicht gleichzeitig!

Wahrnehmung

Farben nehmen wir nicht als exakte, absolute Werte wahr, sondern lediglich relativ – gepaart mit einem Sinneseindruck. Das erklärt auch, warum sich die meisten gebräuchlichen Farbnamen aus unserer Umwelt ableiten. Bezeichnungen wie Türkis, Rubinrot, Zitronengelb oder Mausgrau dienen lediglich der sprachlichen Verständigung – exakt kann man nicht von einer identischen Farbwahrnehmung ausgehen.

KerzeUnd dann ist da noch das Kriterium des Umgebungslichtes: die Wirkung der Farbe ist davon stark abhängig, denn sie verändert sich je nach „Farbtemperatur“. Unter Neonbeleuchtung im Verkaufsraum erscheint ein Kleidungsstück meist völlig anders als vor dem heimischen Spiegel – das haben wir alle bereits erlebt!

 

 

 

 

Was ist Farbtemperatur?

Zur Erläuterung der Farbtemperatur: diese wird in Kelvin gemessen. Dabei steht – im Gegensatz zu unserer Temperaturmessung mit der Celsius-Skala – ein hoher Wert für Kälte und ein niedriger Wert für Wärme. Tageslicht erreicht also – je nach Bewölkung – eine Farbtemperatur von 5000 bis 6500 Kelvin. Eine normale Glühlampe hat etwa 2000 Kelvin, die Arbeitsplatzleuchte beispielsweise eines Möbelhauses 4000 Kelvin. Vergleichen wir Sparlampen und LED-Leuchten, so finden wir bei Sparlampen (abgesehen von der gesundheitsschädlichen Wirkung) zwischen 6000 und 2000 Kelvin, bei LED-Lampen gibt es von 1000 bis 8000 Kelvin.

Gemütlich erscheint uns ein Licht im Bereich zwischen 2000 und 3200 Kelvin, als gutes Arbeitslicht im Bürobereich beispielsweise wird die Zone von 3200 bis ca. 5000 angesehen.
Ich persönlich favorisiere nach wie vor zum Lesen und Arbeiten das für mein Auge angenehme Licht einer normalen altmodischen Glühlampe…

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