Die Meisterwurz

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Peucedanum ostruthium – Die Meisterwurz

 

Das erste Mal, als ich die Meisterwurz in ihrer blühenden Pracht am Wechsel antraf, zog sie mich gewissermaßen bereits in ihren Bann: die weiße, große Dolde, die fingerförmigen Blätter, verstärkten in mir den Wunsch, diese Pflanze näher kennenzulernen. Im Jahr darauf wanderte eine junge Meisterwurz aus einer Gärtnerei in meinen Garten.

Bilder der jungen Meisterwurz – sicherheitshalber im Topf.

Verwendet wird von dieser imposanten Pflanze allerdings der Wurzelstock. Und den wollte ich meiner Schönheit nicht rauben… So verging noch ein weiteres Jahr, bis ich durch einen netten Kursteilnehmer Wurzeln der Meisterwurz vom Wechsel erhielt.

Die Meisterwurz wird verarbeitet

Noch frisch werden die Wurzeln nach dem Waschen fein blättrig geschnitten.

Ein Teil davon wanderte in ein Glas für einer Tinktur.

Dieser Tinktur wird in der Volksheilkunde eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben. Dazu verwende ich 80%igen Korn.

geschnitten
für die Tinktur
Ein weiterer Teil wandert in mein Stövchen für einen Ölauszug – daraus soll eine Zugsalbe werden. Nach zwei Tagen ist der Ölauszug bereit.
 Wie daraus meine Salbe entsteht, könnt Ihr hier in den Videos nachsehen:
Die Herstellung wurde absichtlich auf drei Teile zerteilt, damit es nicht zu lang wird…
Bitte nicht vergessen: jedes Tiegelchen muss unbedingt beschriftet werden, damit man später auch noch weiß, was drin ist!

Die Wirkung der Meisterwurz in der Volksheilkunde

Sie war und ist ein wunderbares Magen-, Leber- und Gallemittel, die Meisterwurz. Üblicherweise wird dafür die Wurzel eingesetzt, vor allem in Form der Tinktur. Aber man könnte auch nach Art der Hildegard v. Bingen einen Meisterwurz-Wein ansetzen. Dazu wird bevorzugt Weißwein eingesetzt. Dieser Wein kann aus frischen oder auch getrockneten Wurzeldrogen hergestellt werden.

Meisterwurz hilft auch bei Ansteckungen, wie z.B. Schnupfen, Bronchialkatarrh, Grippe und ähnlichen Infektionskrankheiten. Sie verbessert unsere Abwehrkräfte und gilt auch als vorbeugende Maßnahme gegen Heuschnupfen.

Als Tee eingesetzt, hilft sie bei fiebrigen Erkrankungen, aber auch bei Asthma, erhöhtem Blutdruck, Harnverhalten und hohem Cholesterinspiegel sagt man der Meisterwurz hilfreiche Kräfte nach.

Die Blätter der Meisterwurz wurden und werden ähnlich wie Liebstöckl als Gewürz verwendet. Sie passen in Suppen, aber auch in den Salat (bitte nur junge Blättchen dafür verwenden).

 

Die Meisterwurz als magische Pflanze

Man verwendet sie gerne in getrocknetem Zustand zum Räuchern. Sie wird als Bestandteil von Hexnpulver genannt und sollte gegen Zauberei schützen.

Viele Alchemisten trugen die Meisterwurz auch als Amulett bei sich, so spricht man z.B. in diesem Zusammenhang auch von Paracelsus.

 

Homöopathisch

Unter Imperatoria ostruthium erhält man ein homöopathisches Mittel, das vor allem bei Entzündungen der Magen-Darm-Schleimhaut eingesetzt wird.

 

Botanisch gesehen

Die Meisterwurz wird zwischen 40 und ca. 100 cm hoch. Ihr Wurzelstock ist bis zu 1,5 cm dick, mit dünnen Ausläufern. Ihre Blätter sind fiederschnittig, einfach oder doppelt dreizählig. Sie gehört zur Gruppe der Doldenblütler und besitzt eine reichblütige große Dolde aus vielen kleinen Döldchen. Ihre Blütezeit: Juni bis August.

Vorkommen: in den Alpen ab einer Höhe von etwa 1000m, gerne auf Kalk- und/oder Kieselboden. Sie liebt eine gewisse Feuchtigkeit (Gräben, Berghänge).

 

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, Cumarine

 

 

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