Was hat die Geologie mit der Pflanzenkunde zu tun?

Veröffentlicht in: Allgemein | 0

 

Eigentlich kann man diese Frage ganz einfach beantworten: der Untergrund macht’s, wo und wie eine Pflanze wachsen mag oder nicht. Klingt einfach, ist es aber nicht so ganz!

Es gibt viele unterschiedliche Bodenstrukturen! Hier eine kleine Übersicht über die Wiener Alpen, den Wienerwald und das Wiener Becken…

Hier im Bereich der Wiener Alpen und des Wienerwaldes allein findet sich fast alles, was es in Österreich so an Bodenkonstellationen gibt.

Eine unserer Exkursionen führt uns ins Wienerwald-Gebiet, genauer gesagt zum Peilstein. Hier finden wir eine kalkalpine Landschaft. Der Peilstein besitzt kletterbare Felswände, die aus dem sogenannten Steinalmkalk bestehen. Betrachtet man das Gebiet in größerem Umfang, so gehört es geologisch zu den Nördlichen Kalkalpen.

Wandert man vom Peilstein nach Osten, so kommt man über eine hügelige Landschaft letztendlich zum Rand des Wiener Beckens. Hier im Wiener Becken findet man das Füllgestein, das durch die verschiedenen Flüsse aus den Bergen des Wienerwaldes und aus den Wiener Alpen herangetragen wurde.

Am Rande des Wiener Beckens ist eine Zone, die Thermenlinie, in der sich viele kleinere (und manchmal auch größere) Erdbeben entwickeln können. Hier findet sich eine größere Menge an Mineralquellen.

Im Gebiet sowohl der Wiener Alpen als auch des Wienerwaldes findet man auch Fossilien. Fossilien sind versteinerte Tier- und Pflanzenreste. Sie werden auch „steinerne Zeugen der Evolution“ genannt. Besonders rund um die Hohe Wand findet man immer wieder fossile Schnecken und anderes Getier, aber auch bei Gloggnitz oder auch am Peilstein.

Es gibt viele interessante kleinere Felsenriffe in unserem Gebiet. Letztendlich ein spannendes Untersuchungsfeld für alle, die sich dafür interessieren…

 

Wie ist diese Landschaft entstanden?

Vor mehr als 206 Millionen Jahren drifteten die Landmassen von Eurasien und Afrika auseinander. In der Folge entstand rund um Wien im Wiener Becken ein Ozean (dessen Spuren können wir nach wie vor verfolgen!). Praktisch gleichzeitig falteten sich die Bergstöcke der Wiener Alpen auf.

Auch wenn das bereits nun wirklich lange her ist, spannend ist es auch heute allemal.

 

Aber was wächst denn nun in diesem Gebiet?

Da muss man tatsächlich unterscheiden.

Das Wiener Becken, in dem vor allem Schwarzföhren wachsen: Der extrem steinige Untergrund hält das Wasser nicht sehr gut, den Föhren macht das aber nicht allzuviel aus.

Der Anninger und der Eichkogel: Hier finden wir vor allem Laubwälder!

Die Hohe Wand: Das Gestein hier ist wohl stark eisenhältig. Hier wächst Mischwald.

Der Peilstein: In den Landschaftsteilen unter den Felswänden und auch in Richtung Arnstein finden wir vor allem Laubwald, oben auf den Felsen aber auch vereinzelte Schwarzföhren.

Rund um Buchbach: hier gibt es – bedingt durch das relativ milde Klima – Mischwälder und mitten drin eine große Anzahl von Maroni-Bäumen (Edelkastanien), die sonst eher selten zu finden sind.

Was hier sonst noch wächst? Eine Vielzahl unterschiedlichster Pflanzen, von Orchideen über seltene Pflanzen wie beispielsweise Feuerlilien bis hin zu Edelweiß und Enzian, Arnika und Meisterwurz…

Das Beste ist, wenn Du diese Pflanzen in ihrem natürlichen Lebensraum betrachten möchtest, wenn Du das Gebiet des südlichen Niederösterreichs erwanderst!

(Und gerne auch mit mir, bei einer meiner Kräuterwanderungen!)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert