„Räuchern im Jahreskreis – was bedeutet das?“ werde ich immer wieder gefragt…
Nun: das Räuchern ist eine alte Tradition, die sich ganz besonders im Alpenraum seit hunderten von Jahren hält, um Haus und Hof, Tier und Mensch zu schützen und vor Krankheit zu bewahren.
Räuchern, das ist allerdings keine neuzeitliche Erfindung! Bereits von den Kelten und Germanen weiß man, dass sie diesem Brauch huldigten.
Ganz besonders wurde zu den verschiedenen Jahresfesten geräuchert:
Beginnen wir im Februar:
Am 2. Februar – zu Maria Lichtmess – wurde auch das Fest der Göttin Brigidh gefeiert, Imbolc. Wir räuchern jetzt den Winter aus. Hoffnung auf ein gutes neues Jahr wird mit dem Rauch in die Welt getragen.
Der nächste „Räuchertermin“ ist die Tag- und Nachtgleiche im Frühling, der 21. März, Frühlingsbeginn. In früheren Zeiten „Ostara“ genannt (der Bezug zu Ostern läßt sich hier nicht leugnen). Jetzt feiern wir den Aufbruch der Natur.
Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist wohl eine der geheimnisvollsten Nächte: die Walpurgisnacht.
Die Tage werden bereits länger, die Nächte wärmer: wir feiern die Zeit der Fruchtbarkeit.
Die Sommersonnenwende – der 21. Juni, in alter Zeit auch Litha genannt – ist geprägt von vielen Feuerbräuchen. Der längste Tag und die kürzeste Nacht werden mit Tanz und Freudenfeuern gefeiert. Und auch das Räuchern kommt jetzt nicht zu kurz.
Im August folgt unser nächstes Jahresfest: der 2. August ist der Schnitterin geweiht, Lammas. Jetzt ist auch die Zeit, die Kräuterbüschel für die Weihe am 15. August zu sammeln, die wir dann in den dunklen Wintertagen als Heilmittel verwenden wollen. Langsam werden die Tage wieder kürzer, die Nächte länger und meist auch kühler.
Am 23. September folgt die Tag- und Nachtgleiche des Herbstes, Mabon genannt. Wir feiern Erntedank.
Das Jahr der Kelten ging bereits am 31. Oktober zu Ende mit dem Ahnenfest Samhain. Unser Jahr ist allerdings noch nicht zu Ende. Wir gedenken zu dieser Zeit ebenfalls unserer Vorfahren. Eine Räucherung zu dieser Zeit kann uns gedanklich mit ihnen verbinden.
Und schlußendlich das Weihnachtsfest, Yule, zur Zeit der Wintersonnenwende am 21. Dezember.
Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer brauchtümlicher Räuchertage, wie den 20. Dezember, die Thomasnacht, die Rauhnächte, die uns von Weihnachten bis zu den Heiligen Drei Königen begleiten…
Ich selbst räuchere gern auch zwischen den Zeiten und das vor allem mit heimischen Kräutern und Harzen. Wenn Sie gerne mehr darüber lesen wollen, möchte ich Ihnen meine Lieblingsbücher zum Thema Räuchern ans Herz legen:
„Räuchern mit heimischen Kräutern“ von Marlis Bader, erschienen im Goldmann-Verlag
„Wohnen in guter Energie“, ebenfalls von Marlis Bader, Kösel-Verlag
„Räucherstoffe – Der Atem des Drachens“, geschrieben von Christian Rätsch, AT-Verlag
und – ganz neu erschienen – „Räuchern zu heiligen Zeiten“ von Hannelore Kleiß, erschienen im Freya-Verlag (hier können Sie einen Blick ins Buch werfen!)
Viel Vergnügen beim Schmökern!
Angelika Dunst
Toller Beitrag zum Thema räuchern. Ich habe vor einigen Jahren auch wieder mit diesem alten Brauch begonnen, mittlerweile mache ich mir meine Raeucher Mischungen selber.
kurt.john
gratuliere zu Deinen Entschluß Dich ein bißchen vom Unterichtsgeschehen zurückzuziehen!
für mich bedeutet das einen Wechsel vom Regen in die Traufe (no supa,von wegen mehr Zeit miteinander);
aber so ist es mit den starken Männern hinter den starken Frauen ……………
Ingrid
Mein Herz, da stehst aber gemeinsam mit mir – unter der Traufe, mein ich… 🙂