Lavendelsorten und ihre ätherischen Öle

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Wir kennen in der Aromatherapie vor allem vier wichtige ätherisch-Öl-Sorten, die ich hier einmal kurz unter die Lupe nehmen möchte:

 

Lavandula angustifolia (Lavendel fein)

 

Lavendel feinUnser guter, alter Lavendel, mit jenem Duft, den wir dem Lavendel gerne zuschreiben… Der Lavendel fein (so sollte er auf Ihrem ätherisch-Öl-Fläschchen bezeichnet sein) wirkt vor allem stark beruhigend. Er ist für jeden Menschen grundsätzlich gut verwendbar, außer man hat eine Abneigung gegen seinen Duft.

Die Inhaltsstoffe dieses Lavendelöls sind sehr gut untersucht worden, es gibt dazu einige wissenschaftliche Studien. Hier nur die wichtigsten der gut 200 Inhaltsstoffe zusammengefaßt:

ca. 30 – 40 % Linalool (Monoterpenol)
ca. 35 – 50 % Linalylacetat (Ester)
bis zu ca. 13 % verschiedene Monoterpene
bis zu ca. 8 % Sesquiterpene
etwa 1,5 % Oxide

Diese Zusammensetzung macht das Lavendelöl so besonders in seiner Heilkraft, sei es auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene.

 

Lavandula latifolia (Speiklavendel)

 

SpeiklavendelDer Speiklavendel zeichnet sich vom Duftprofil her als Kontrapunkt zum Lavendel fein aus. Seine Wirkung wird besonders bei Erkältungskrankheiten geschätzt. Allerdings würde ich ihn bei kleinen Kindern nicht einsetzen, erst ab einem Alter von ca. 5-6 Jahren…

Seine Inhaltsstoffe sind etwas anders kombiniert, als jene des Lavendel fein:

ca. 30 % Oxide machen ihn für Kleinkinder ungeeignet, auch für alte, bettlägerige Menschen ist dieser Prozentanteil zu hoch!
ca. 40 % Linalool (Monoterpenol), in manchen Fällen sogar noch mehr
ca. 10 – 15 % Monoterpenketone (Borneon = Kampfer)
bis zu 8 % Monoterpene
bis zu 2 % Sesquiterpene
etwa 2 % Ester

Diese Kombination macht ihn besonders stark wirksam! (Man erhält übrigens Speiklavendel auch in Form von magensaftresistenten Kapseln als Mittel gegen Erkältungskrankheiten!)

 

Lavandula stoechas (Schopflavendel)

 

SchopflavendelDer Schopflavendel, der mit seinem Aussehen ein wenig von den anderen Lavendelarten absticht (er besitzt zwei Hochblüten, die ihm das Aussehen eines kleinen Insektes verleihen), unterscheidet sich auch in seinem ätherischen Öl von den vorher genannten. Er ist sehr stark schleimlösend, aber auch er ist – wie schon der Speiklavendel – nicht für jeden Menschen gut geeignet. Und das liegt an der Zusammensetzung seiner Inhaltsstoffe:

70 – 80 % Monoterpenketone (vor allem Fenchon) – machen ihn für Kleinkinder, Schwangere und alte Menschen zu einem nicht risikolosen ätherischen Öl
ca. 10 % Camphen (Monoterpen)
ca. 5 % Oxide
maximal 3 % Monoterpenole
ca. 3 % Ester
und gerade einmal 1 % Sesquiterpene

Sie sehen daraus, dass dieses Öl mit Bedacht eingesetzt werden muss!

 

Lavandula intermedia (Lavandin super)

 

LavandinDer hochwüchsige Lavandin ist eine Kreuzung zwischen Lavandula angustifolia und Lavandula latifolia. Von der „Mutter“ Lavendel fein hat er den großen Anteil an duftenden Estern „geerbt“, vom „Vater“ Speiklavendel die Würze.

Diese Sorte verwenden wir in der Aromakultur gerne dann, wenn es um Erkältungen oder um geistige Fitness geht. Aber auch bei Muskelkater oder Gelenksschmerzen hat er eine wohltuende Wirkung! Und das macht auch hier wieder die Zusammensetzung seiner Inhaltsstoffe:

ca. 33 % Linalool (Monoterpenol)
ca. 45 % Linalylacetat und Lavandulylacetat (Ester)
ca. 10 % Monoterpene
ca. 5 % Monoterpenketone (Borneon)
ca. 3 % Oxide
ca. 2 % Sesquiterpene

Sein Credo: Duft mit Heilung und Frische gepaart – eine wunderbare Kombination!

 

Rezepte

In meinen Büchern „SOS Hustenzwerg“ und „SOS Hexenschuss“ habe ich eine ganze Reihe von Rezepten mit diesen Lavendelölen niedergeschrieben. Es ist praktisch für jeden und jede Situation etwas dabei. Hier nur zwei der meiner Meinung nach besten:

Die Lerndose

HolzspandoseDazu benötigen Sie eine leere Cremedose, zwei Wattepads und je 1 Tropfen Lavendel fein, Lavandin Super und Grapefruit. Einfach auf die Wattepads tropfen und die Dose als Lernunterstützung offen auf den Tisch stellen.
Was macht’s? Der Lavendel fein beruhigt („Das schaffst Du schon!“), Lavandin steigt in den Kopf und macht ihn frei („Das kann ich!“) und die Grapefruit verbindet und schenkt das Gefühl, dass man sowieso ganz schnell fertig sein wird…

 

 

Duftlampenmischung gegen Stress

4 Tropfen Grapefruit
2 Tropfen Myrte
2 Tropfen Zypresse
2 Tropfen Lavendel
werden in ein kleines Fläschchen gemischt. Davon nehmen Sie zwei Tropfen für Ihre Duftlampe – der zarte Geruch verbreitet sich rasch im Raum, ist überhaupt nicht aufdringlich und zeigt dennoch seine Wirkung: Stress lässt nach!

 

Lesen Sie bitte auch meinen Beitrag über die Wachstumsbedingungen von Lavendel auf meiner Seite KräuterKraftKreis (klick!).